Was für ein wunderschönes Buch! Ein kleiner Ort an der Nordwestküste Irlands. Im Jahr 1973 treibt ein Säugling in einem offenen Fass im Hafenbecken. Er wird gefunden, von der Gemeindeschwester versorgt und landet letztendlich bei Ambrose und Christine, die schon einen zweijährigen Sohn, Declan, haben und das Findelkind Brendan nennen.
Ambrose ist Fischer, und auch Christine kommt aus einer alten Fischer-Dynastie. Die 1970er Jahre sind nach dem EU-Beitritt Irlands Jahre des Aufschwungs, und so geht es mit der jungen Familie bergauf. Die beiden Brüder Declan und Brendan werden nicht wirklich miteinander warm und entwickeln ihre Eigenheiten. Brendan hat zudem Fähigkeiten, die sich die Leute aus dem Ort damit erklären, dass er aus dem Meer kam - er ist in der Lage, das Seelenheil der Menschen durch Zuspruch zu verbessern.
Es geht in diesem Buch um Zusammenleben, um Zwist und Glück, um wirtschaftliche Not und Reichtum, um Verachtung und Liebe. Der Autor Garrett Carr erzählt diese Familiengeschichte mit viel Humor und Menschenkenntnis aus der Perspektive der Dorfgemeinschaft, also nicht als Ich- sondern als Wir-Erzähler. Dieser Kunstgriff (der mir bisher noch nirgendwo begegnet ist) macht den Roman besonders lesenswert!
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Gebunden, 25,00 EUR *)